Persönliches

Anno 1973 erblickte ich im Kreiskrankenhaus in Waiblingen das Licht der Welt. Nachdem ich die ersten drei Lebensjahre in Schwaikheim verbrachte, zogen wir schließlich nach Hohenacker um - dort wohne ich auch heute noch. Meine Kindheit verbrachte ich zunächst sehr solide mit den wichtigen Vorbereitungen auf das spätere Leben, sowohl draußen (Sandburgen bauen, kicken, erste Versuche mit Roller und Fahrrad) als auch drinnen (Holzeisenbahn, später ersetzt durch die klassische Märklin H0 (natürlich die M-Variante - K war eindeutig für Schwachspieler), die klassischen konstruktiven Dinge von Lego bis Fischertechnik, die einfach spaßigen Dinge von Playmobil bis Darda-Bahn). Was für ein Leben - morgens die wenig fordernden Dinge wie Kindergarten oder Schule hinter sich gebracht, und nachmittags mit den Kumpels gespielt. Um meinem Bewegungsdrang nachzugeben, begann ich dann im zarten Alter von 6 Jahren auch noch das Tischtennisspielen beim GTV Hohenacker.

Schließlich wollte es der Zufall so, dass ab etwa 1982 ein neues Spielzeug aufkam: Spielkonsolen und Heimcomputer. Mir als damals schon technikverliebtem Menschen war sofort klar, dass das mein Ding ist - leider hat es einige Zeit gebraucht, um meine Eltern von der Nützlichkeit dieser Gerätschaften zu überzeugen. Schließlich (1985) war der erste Rechner im Haus: ein CPC 464 aus dem Hause Amstrad (damals noch im Vertrieb von Schneider). Mit 3-Zoll-Floppy. Mit Grünmonitor. Kurz: der Wahnsinn. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich zu dieser Zeit schon ein kleines Hardware-Sammelsurium zuhause gehabt (zunächst wollte ich unbedingt ein Atari VCS2600, dann einen C64) - möglicherweise wäre mir dann aber die "CPC experience" entgangen, so dass die zunächst so verfluchte Zeitverzögerung bei der Anschaffung vielleicht gar nicht so schlecht war.

Obwohl ursprünglich als Spielgerät von mir angeschafft, befasste ich mich zunächst mit der Programmierung - dank des ausgezeichneten Schneider-Handbuchs und dem ganz ansehnlichen eingebauten Locomotive Basic war das kein größeres Problem. Dann folgten die ersten Schritte in Maschinensprache, dank ausgezeichneter Kurse und Artikel im legendären Schneider-Magazin sowie den nicht weniger legendären Büchern von Sybex und Data Becker. Wenn also jemand gedenkt, an meinen Programmierfähigkeiten herumzumosern, es liegt alles an meiner Herkunft und den begrenzten Mitteln ;-)

Die aufkeimende Spielleidenschaft sollte auch nicht vergessen werden. Absolute Klassiker der Spielgeschichte sind damals entstanden (bzw. wurden von Spielautomaten umgesetzt): Bomb Jack, Spindizzy, Ikari Warriors, Barbarian, Winter Games, Silent Service, Gunship, Hexenküche, Gauntlet, Gryzor, Combat School, Renegade...Stunden des vergnüglichen Spiels habe ich mit dieser Software zugebracht. Ahhh, Nostalgie...

Auch heute noch bin ich dem CPC sehr verbunden - ab und an raffe ich mich zusammen mit DocBartoc (Bollaware, you know) auf und besuche eins der "CPC Revival-Treffen". Und auch mein 464 ist noch betriebsbereit. Der alten Zeiten wegen.

Anno 1988 drang dann die Kunde eines sagenhaften neuen Rechners über den Kanal: von Acorn sollte er sein, und "Archimedes" heißen. Einen sauschnellen Prozessor sollte er intus haben: "RISC" hieß das neue Zauberwort. Und ein rattenschnelles, strukturiertes BASIC sollte dabei sein. Gut, der Preis von über 3500 DM war ein klitzekleines Hindernis, aber so ein traumhaftes Gerät...ich war infiziert. Die CPC-Nachfolge wurde auf unbestimmte Zeit (nämlich den Besitz ausreichender Finanzmittel zum Erwerb eines Archimedes) verschoben, nachdem ich ursprünglich schon einen Amiga im Auge hatte, und so kam der CPC noch in den Genuss, diverse Hausarbeiten für die Schule verarbeiten zu dürfen. Acorn-Vorführungen auf der lokalen Messe (Hobby+Elektronik) und Berichte in den verschiedensten Zeitschriften, von der Computer+Video Games über die legendäre Happy Computer (Hand hoch wer sich alles heute noch so eine Zeitschrift wünschen würde!) bis hin zur Schneider Aktiv verstärkten meinen Drang hin zu diesem Rechner noch weiter. In der Zwischenzeit vergnügte ich mich noch bei den Rechnerkriegen im C-F.

1990 war es dann soweit: glückliche Fügungen erlaubten mir den Erwerb eines Acorn A3000 in der eingedeutschten Fassung. Läppische 2499 DM standen als Listenpreis zu buche, für einen Rechner mit 1 MB RAM, einem Diskettenlaufwerk und ohne irgendwas sonst...ein rechter Monitor musste auch noch her, der gute NEC MultiSync 3D durfte sich fortan mit meinem A3000 vergnügen - zum Sonderpreis von nur 1333 DM (dem erfahrenen Computerkäufer wird damit auch klar, bei welchem Laden gekauft wurde - ich sage nur "Vorsicht vor Blauimporten!").

Der A3000 markierte auch sowas wie einen Wendepunkt in meiner "Computerlaufbahn". Während ich mit dem CPC doch hauptsächlich im Spielebereich aktiv war und rein programmtechnisch bei ein paar einfachen Demos und der Musikkomposition für das legendäre Spiel "Superpoof" stehenblieb - man könnte sagen, dass ich mein Wissen über den CPC und Z80-Assembler absolut suboptimal eingesetzt habe - interessierte ich mich beim A3000 dann mehr für die Programmierung und für die täglichen Anwendungen. Böse Zungen mögen nun behaupten, dass läge daran, dass es auf dem Acorn sowieso nie Spiele gegeben hätte - das ist aber ein großer Irrtum. Der Inhalt meines Schranks ist der Gegenbeweis: Zarch, Conqueror, E-Type, Aldebaran, Sensible Soccer, Lemmings, Interdictor, Chocks Away, Stunt Racer 2000, Star Fighter 3000...nur Klassiker.

Ende 1990 wurde ich dann vom DFÜ-Virus infiziert - schon zu CPC-Zeiten träumte ich von einem Akustikkoppler, aber das war schlicht nicht erschwinglich und hörte sich auch rein technisch suboptimal an. Dann aber kamen plötzlich preiswerte und sogar postzugelassene Modems auf den Markt - also kaufte ich zusammen mit JL ein Telejet 2400 - mit MNP5 und fast allen Schikanen. Gut, 2400 bps waren schon damals nicht mehr state of the art, aber die 9600-, 14400- oder gar die Worldblazer-Modems waren schlicht nicht bezahlbar.

Auf dem Acorn war ich dann zunächst auf der Suche nach einem vernünftigen DFÜ-Programm (oder besser Terminalprogramm) - PD gab es nur unzureichende, die Löhnware war für einen armen Schüler kaum zu finanzieren, also blieb nur die Eigenprogrammierung. LambdaComm (Gruß an Mr S!) sollte das gute Stück heißen, und JL wollte gleich noch eine Windows-Version davon programmieren. Nun ja, es ging sehr schleppend voran. Eine ANSI/VT100-Emulation war noch recht schnell gelungen, und auch X/YModem-Filetransfer in den verschiedensten Varianten lag noch drin, aber bei ZModem streckte ich die Waffen und verschob das Projekt auf unbestimmte Zeit (und da dümpelt es heute noch vor sich hin...).

Inzwischen weitete sich mein DFÜ-gestütztes Kommunikationsbedürfnis weiter aus und mündete schließlich in der Einrichtung eines eigenen Fido-Points (nach einigen Monaten mit einem Windows-gestützten QWK-Offlinereaders - unvergessen die 4-Mann-Mailschlachten mit 150 Postings am Tag) bei der legendären Piraten-Box von Alexander L. Kastl. Wahrscheinlich könnte ich heute noch blind ArcBinkley, Netway und FidoMail konfigurieren...

1992 kam dann endlich(?) das (bei dieser Vorgeschichte unvermeidliche) Informatik-Studium an der Uni Stuttgart an die Reihe (quasi nahtlos nach dem Abi, nachdem mich die Bundeswehr für wehrdienstuntauglich erklährt hatte). Neben den unvermeidlichen geistigen Ergüssen, zu denen man während des Studiums gezwungen wird (meine sind hier abzurufen), rückte eine neue Freizeitbeschäftigung näher: das Internet. Durch den Uni-Zugang infiziert, besorgte ich mir sogleich beim SubNet einen UUCP-Zugang für Internet EMail und Usenet News. Für die Nichthistoriker: damals war noch nix mit WWW, HTML und HTTP...das kam erst so gegen 1994 mit Mosaic, dem legendären Erstlingsbrowser auf. 1992 waren die Werkzeuge der Wahl noch Gopher, Archie, News & Co. Nebenbei wurde auch die Fido-Schiene noch weiter betrieben, inklusive Gateway für die englischen Archimedes-Echos (Echo ist der Fido-technische Ausdruck für GABELN), hauptsächlich weil FidoMail einfach bedientechnisch den Internet-Lösungen haushoch überlegen war. Nebenbei widmete ich mich noch der Pflege der Acorn-Dateibereiche bei der Piraten-Box (später dann bei der Lost Hope und der Linemelter BBS) sowie der RISC OS-Area des FTP-Servers der Uni Stuttgart (zusammen mit JS).

Während des Studiums lernte ich neben den Teilnehmern unserer mittlerweile legendären Doppelkopf-Runde auch viele Acorn-Besitzer und -Benutzer kennen. Das, und die Zusammenkunft des deutschen Acorn-Clubs in Stuttgart motivierten mich, endlich mal ein Treffen in wildsüdlichen Gefilden für Acorn-Nutzer zu organisieren. Auch dieser Spaß ist mir bis heute erhalten geblieben.

Unterdessen lief das Studium ganz passabel, abgesehen von der noch fehlenden Entscheidung für das Nebenfach. Das Vordiplom war Anfang 1995 denn auch im Sack, und ich konnte mich wieder verstärkt den wirklich wichtigen Dingen widmen: ein neuer Rechner sollte her, quasi als Belohnung.

Während für den ersten Acorn noch die pure Geschwindigkeit sprach, änderten sich die Prioritäten und Gegebenheiten mit der Zeit. Als ich mich 1995 für meinen immer noch aktuellen Rechner, einen Acorn Risc PC 700 entschied, waren es mehr die relativ günstigen Softwarepreise, die hervorragende Bedienbarkeit der graphischen Benutzungsoberfläche, der direkte Kontakt zu den Softwareentwicklern, die Verfügbarkeit sämtlicher technischer Unterlagen inklusive Schaltplan sowie die angesammelten Massen an Pay/Share/Freeware und PD, die den Ausschlag gaben. Bis heute habe ich den Schritt hin zu Acorn und RISC OS nicht bereut.

Inzwischen bin ich stolzer Besitzer eines wahren Acorn-Fuhrparks: vier RiscPCs, zwei A3000, ein A310 und ein A5000 zieren meinen Rechnerraum. Interessiert wäre ich noch am Kauf eines A540/R260 in der Originalausführung, wenn also jemand einen kennt, der einen kennt...

Aber auch andere Gerätschaften kommen bei mir zu ihrem Recht - ein schnöder Intel-PC hat auch den Weg zu mir gefunden, ebenso eine PlayStation für Spaß und Spiel.

Zurück zum Studium. Endlich hatte ich mich für ein Nebenfach entschieden: Energietechnik. Zunächst unter den Gesichtspunkten "gemütliches Beisammensein mit guten Freunden aus der Informatik" und "Aufwandsminimierung" gewählt, entpuppte sich das Fach letztlich als der interessanteste Teil des Studiums - und es ist mir erstaunlich viel davon im Kopf geblieben, was schon so manchen Kernkraftgegner in den Wahnsinn getrieben hat. Vor längerer Zeit habe ich mal eine Zusammenfassung über verschiedenste Problemkreise der Energieversorgung der BRD geschrieben, die allerdings einer Aktualisierung und Erweiterung bedarf - nichtsdestotrotz eine wertvolle Informationsquelle. Lesen!

Aber auch das Hauptfach Informatik sollte ja nicht zu kurz kommen, und so vertiefte ich mein Wissen im Hauptdiplom in den Bereichen Benutzungsoberflächen/Interaktive Systeme und Software Engineering.

Die Höhepunkte des Studiums waren zweifellos Studien- und Diplomarbeit (neben den legendären Vorlesungen von Lagally, Ludewig, Plödereder und Ebert), wo es um autonom fahrende Binnenschiffe respektive Autos ging. Sehr interessant, wenn auch wenig produktiv - letztlich waren beide Arbeiten dafür verantwortlich, dass ich heute nicht in der Forschung tätig bin.

Für den kaum anzunehmenden Fall, dass sich jemand für die diversen Dinge interessiert, die während meines Studiums entstanden sind, habe ich eine extra Seite eingerichtet. Von Nutzen könnten eventuell die Ada-Sourcen des Fachpraktikums sein, falls schon immer mal jemand wissen wollte, die man nach DIN die Kalenderwochen nummeriert...

A propos Ada. Der Zugang zu dieser genialen Programmiersprache wurde ebenfalls im Studium geebnet. Schon nach dem ersten Kontakt war klar, dass ich hier meine neue Lieblingssprache entdeckt hatte. Spätere Erfahrungen mit anderen Sprachen aus der gleichen Ecke (C++, Java) bestätigten mein Urteil. Letztlich war ich sogar verrückt genug, eine komplette CD-Mastering-Lösung für RISC OS namens CDBurn in Ada zu entwickeln - ein Abenteuer, denn vor mir hatte noch niemand ein WIMP-Programm mit Ada unter RISC OS erstellt. Das hieß also Low-Level-Programmierung in Form der Erstellung einer eigenen Bibliothek von Oberflächenfunktionalitäten. Einige der Erfahrungen und weitere Pläne kann man hier nachlesen.

Aber natürlich gibt es auch noch das eine oder andere Tool von mir aus der prä-Ada-Ära - alles hier zusammengetragen.

Um nun endgültig das Thema Studium abzuschließen: 1998 klappte es dann mit dem Diplom, worauf ich mir sofort eine längere Pause gönnte um mich dann bei vielen vielen Firmen zu bewerben. Schließlich bin ich beim icon Systemhaus GmbH gelandet, einer kleinen aber feinen Firma in Stuttgart-Zuffenhausen. Es dürfte klar für die Qualität von Firma und dem dortigen Umfeld sprechen, dass ich nun schon seit über zwei Jahren dort beschäftigt bin. Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit liegt auf dem Projekt DOPE, eines umfangreichen Produktbaukastens zur Ablösung bzw. Ergänzung von großrechnerbasierten Anwendungen im Text-Umfeld. Inzwischen konnte ich auch zwei ehemalige Studienkollegen von der außergewöhnlichen Qualität der Firma überzeugen - sie dürfen nun ihren Arbeitstag mit mir verbringen ;-)

Und ja, trotz all dieser Aktivitäten bleibt noch Zeit für andere Freizeitaktivitäten, wie z.B. dem Tischtennisspiel beim TSV Schwaikheim. Oder den regelmäßigen Kinogängen mit RB und AR. Oder den Besuchen im etwas anderen Restaurant vor den Kinogängen. Oder den Formel 1-Sessions. Oder der Intensiv-TV-Verfolgung großsportlicher Ereignisse (Olympische Spiele, Fußball-EM und -WM, Tour de France, Wimbledon...). Oder dem Besuch von Freunden in der Fremde (manche sind sogar bis nach Baden verschlagen worden!). Oder die DoKo-Runde. Oder einem zünftigen Grillabend im Garten.

Wer jetzt immer noch dabeigeblieben ist, kann sich noch meine speziellen Vorlieben im Bereich TV, Musik und Comedy zu Gemüte führen.
 


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